Warum Schafe keine Schlafprobleme haben

Vor einiger Zeit brachte ich meine Kinder in den Malworkshop und gönnte mir einen Spaziergang im spätherbstlichen Wald. Auf einer grossen Wiese grasten friedlich um die 50 braune, weisse und gecheckte Schafe. Als sie meine Schritte auf dem Schotter hörten, schreckten sie auf, liefen zusammen und beobachteten mich ängstlich. Sobald sie merkten, dass ich keine Gefahr darstellte, begannen sie wieder zu grasen und sich auf der Weide zu verteilen. Einige kamen auf mich zu und beäugten mich neugierig.

Genau das ist die natürliche Stress- Reaktion unseres Körpers. Wir nehmen eine potenzielle Gefahr oder eine Aggression wahr. Sofort werden Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet. Der Atem geht schneller, die Muskeln spannen sich an, die Verdauung wird heruntergefahren. Auch das Immunsystem springt auf Alarmstufe rot, falls es zu Verletzungen kommt.

Die Stress Reaktion ist eine natürliche und absolut überlebenswichtige Funktionen unseres Körpers! Diese Reaktion ist (effizient) automatisch. Sie bereitet uns darauf vor, körperlich zu reagieren, d. h. zu fliehen oder zu kämpfen. Es ist wichtig zu wissen, dass die sympathische Aktivierung des Körpers und kurze Stressmomente nicht nur überlebenswichtig sind, um mit herausfordernden Situationen fertig zu werden. Die Aktivierung des sympathischen Nervensystems ist auch mit angenehmen Gefühlen verbunden wie Glück, Freude und Verbundenheit.

Heutzutage reagieren wir selten - die meisten von uns nie - körperlich, um mit einer stressigen Situation fertig zu werden. Im Gegenteil, wir müssen unsere körperlichen Impulse, zu schimpfen, um sich zu schlagen oder einfach wegzulaufen, unter Kontrolle halten! Stattdessen stehen wir unter einem sehr hohen psychischen Druck.

Wenn der Körper die Stressreaktion nicht abbaut (indem er rennt, kämpft, sich erleichtert in die Arme fällt oder nichts tut), endet der "Stresskreislauf" nicht – wir bleiben in einem chronischen Überaktivierungszustand.

Man könnte sagen, der Körper "speichert" den Stress. Und das über Jahre hinweg! So führt "chronischer Stress" zu einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Symptomen wie Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Angstzuständen, Depressionen, aber auch zu Bluthochdruck, Verdauungsproblemen, Problemen mit dem Immun- und Hormonsystem usw.

Deshalb ist es wichtig, dass wir Stressprävention und Stressmanagement zu einer Priorität machen. Wir müssen immer wieder bewusst Ruhepausen einbauen und einen gesunden Lebensstil, pflegen, der nicht nur ausreichend Schlaf, nährstoffreiche Ernährung, genug Bewegung, sondern auch Zeit für wichtige Beziehungen ermöglicht. Vor allem Atemübungen, Yoga, Achtsamkeit und die Arbeit mit limitierenden Glaubenssätzen können uns helfen, Stress abzubauen.  

Willst Du besser verstehen, was Stress im Körper macht? Guck Dir Robert Sapolsky’s Why Zebras don’t get ulcers an https://www.youtube.com/watch?v=D9H9qTdserM